Samstag, 7. Juni 2014

Geburtstagsfeier Nummer 1: Familie (Bananenkuchen, Erdäpfelkäse und Nudelsalat)


Seit ich studiere, wird mein Geburtstag nicht nur zweimal (mit Familie beziehungsweise mit Freunden), sondern gleich dreimal gefeiert, weil nun zu den Freunden daheim auch noch meine Studienfreunde dazugekommen sind. Für jemanden, der sich immer über Gäste freut und gerne neue Menüs ausprobiert, ist das eigentlich perfekt! Außerdem kann ich mich so auf jeder Feier wirklich auf alle konzentrieren, da es keine zu große Anzahl an Leuten ist.

Zuerst kommt dann meistens die Familie und während ich bei meinen Freunden oft ziemlich rumexperimentiere bleibt es hier eher bodenständig und es gibt Speisen, von denen ich weiß, dass meine Liebsten sie mögen. Dass ich Familienfeiern allgemein sehr mag, weiß in meinem Umfeld jeder, aber gerade weil ich vor allem meine Tanten und Cousins so gerne besuche, freue ich mich immer, wenn ich sie auch mal ein wenig verwöhnen kann.



Bei uns laufen Familienfeiern eigentlich immer gleich ab: Um ca. 15 Uhr trudeln nach und nach alle ein und es werden Kaffee und Kuchen serviert, bis alle restlos satt sind. Dann wird beisammen gesessen und es dauert ca. eine Stunde bis die Erste nach etwas "Sauerem" fragt. Also werden das süße Zeug abgeräumt und die Brotzeit aufgetischt. Nun wird wieder gegessen und geredet und meistens sind bis spätestens 18 Uhr alle so müde und voll, dass sie mit einem Verweis auf die baldige Diät schon wieder heimfahren. Was aber nicht schlimm ist, weil wir uns alle mindestens einmal pro Woche ohnehin sehen. ;-)

Bei den Kindern läuft es etwas anders ab: Diese essen schnell Kuchen und sobald sie damit fertig sind, tun sich alle (einschließlich mir) zusammen, um auf Abenteuersuche spazieren zu gehen. Bezüglich der Dauer des Abenteuerspaziergangs schaffen wir es irgendwie rein instinktiv immer, rechtzeitig zur Brotzeit wieder zurück zu sein.



Bananenkuchen:

3 Eier, getrennt
6 EL lauwarmes Wasser
150g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
1 Prise Salz
150g Mehl
1 TL Backpulver


ca. 3 Becher Schlagsahne
2-3 Päckchen Sahnesteif 
8 Bananen
50g Schokolade

Zuerst 3 Eigelb mit dem Wasser sehr fest schlagen und nach und nach 2/3 des Zuckers währenddessen dazugeben, bis eine cremige Masse entsteht. Dann schlägt man die 3 Eiweiß steif. Man gibt nun das restliche 1/3 des Zuckers hinzu und hebt das Mehl (gemischt mit dem Backpulver) und den Eischnee vorsichtig unter die Schaummasse. (Nicht rühren!) Nun gibt man den Teig ca. 1cm dick auf das Backblech, streicht ihn glatt und bäckt ihn 15-20 Minuten "bei guter Hitze"= 180°C. Den Teig bereitet man am besten am Tag vor der Feier zu, sodass am nächsten Morgen frisch die mit Sahnesteif geschlagene Sahne (die Menge kann je nach Geschmack variieren - den Rest haben wir als Topping für den Erdbeerkuchen genommen) daraufkommt, belegt mit Bananenscheiben und beträufelt mit der geschmolzenen Schokolade.

Ich habe mir diesen Kuchen früher immer von meiner Oma zum Geburtstag gewünscht und dieses Jahr wollte ich ihn einmal selber machen. Also bat ich meine Oma, mir das Rezept herauszusuchen. Leider hatte sie es zu dieser Zeit verlegt und wir mussten improvisieren - mittlerweile ist das Rezept allerdings wieder aufgetaucht und es ist allein schon vom Aussehen und auch der Sprache ein echtes Original von vor 60 Jahren, als meine Oma mit 14 in die Haushaltungsschule kam und kochen lernte. Es hat 5 Kinder und zahlreiche Enkel bis Urenkel überlebt - und so sieht es auch aus! Außerdem tauchen Worte wie "kremig" auf und als Anleitung, dass man den Teig bei "guter Hitze" backen soll - was auch immer das bedeuten mag. ;-)





Erdäpfelkäse:

Hierfür werden am Vortag Kartoffeln gekocht. Am nächsten Tag reibt man sie klein, schneidet Zwiebeln und Schnittlauch klein, würzt mit Salz und Pfeffer und macht den Erdäpfelkäse mit Zugabe von Schlagsahne und Sauerrahm cremig. 


Nudelsalat:

Man kocht eine beliebige Menge Nudeln, lässt sie abkühlen und gibt gewürfelte Gewürzgurken, Leberkäsewürfel, gewürfelte hart gekochte Eier und eine Menge Mayonnaise hinzu. Dann kann man noch mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. 

Zeitplan: Wenn man den Bisquitboden des Bananenkuchens bereits am Tag zuvor vorbereitet und die Oma bittet, einem Erdbeerkuchen zu schenken, dann kriegt man am Tag der Feier alles mit Tischdecken auf 2-3 Stunden hin, was sehr praktisch ist, wenn man Freitag mittag erst heimkommt. ;-)



Das Highlight der diesjährigen Feier:

Wenn die eigene Mama mit meinen zwei kleinen Cousinen Ringelreiher spielt und sich alle drei voller Lachen und Geschrei auf den Boden fallen lassen.

Viele kommen irgendwann in eine Phase, in der Familienfeiern sie nicht mehr zur größten Vorfreude bringen. Da sich meine Familie wirklich jede Woche sieht und ich gerade mit meiner Oma, den Tanten und meinen Cousins ein sehr enges Verhältnis habe, sind wir, auch durch die gemeinsamen Urlaube und weil keiner von uns weiter als ca. 20km entfernt im Umkreis wohnt, sehr eng "zusammengewöhnt".

Für mich ist es ein wunderbares Geschenk, Zeit mit all diesen unglaublich lieben und interessanten Personen verbringen zu dürfen! Auch wenn diese Behütung manchmal anstrengend sein kann, so ist es doch beruhigend, wenn man weiß, dass jeder von ihnen wirklich immer für einen da ist und, wenn auch manchmal unangenehm, so sollte man vollkommene Ehrlichkeit als Segen betrachten.

Für die Kinder sollte man auf jeden Fall bestimmte Dinge bereithalten für den Schlecht-Wetter-Fall:
  1. Immer grüne Limonade bereithalten - aus unerfindlichen Gründen schmeckt diese Kindern einfach am besten.
  2. Für diejenigen im Kindergartenalter: Spiele bereithalten, die zur Altersgruppe passen, sowie Bilderbücher zum Durchblättern. Außerdem hebe ich jede Art von Schmuck, den ich nicht mehr trage, grundsätzlich in einer Schatzkiste für diese Gelegenheiten auf, sodass die Mädchen diese durchstöbern und anprobieren können - und damit Basteln. 
  3. Auch Kinder höheren Grundschulalter mögen (komplexere) Dinge basteln, wie Specksteinfiguren. 
  4. Bei den frühen Teenagerjahren sollte man aufpassen, dass sie nicht nur vor den Handys sitzen, sondern alle miteinander reden und lachen.



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